In der Galerie

7. Mai bis 9. Juli 2023
 

Marcel Odenbach

Selbstverteidigung

für Alfred Apfel

 

Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag,
7. Mai 2023 um 11:00 Uhr laden wir Sie und Ihre Begleitung herzlich ein.

Begrüßung

Dr. Peter Böthig, Leiter Kurt Tucholsky Literaturmuseum

und

Dr. Anke Hervol, Sekretär Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste

Einführung

Dr. Sebastian Preuss, Kunsthistoriker, Senior Editor, Weltkunst

In Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin

Flyer zur Ausstellung

Marcel Odenbach

 

Marcel Odenbach setzt sowohl bei seinen Bildcollagen als auch bei seinen Videoarbeiten Techniken wie Schnitt und Montage bewusst ein. Er splittet die Projektionsflächen, argumentiert dialektisch mit Bild und Text und überlagert historische Ereignisse und persönliche Erinnerungen. In der Ausstellung Selbstverteidigung, dem jüdischen Strafverteidiger und Autor Alfred Apfel (1882-1941) gewidmet, zeigt der Künstler Zeichnungen, Konzepte, Collagen und Videos seit 1975 und präsentiert seine neue ortspezifische Bildcollage Jünglinge unter sich (2023) mit Bezügen zum Schloss Rheinsberg, der Geschichte der Mark Brandenburg nach Theodor Fontane, Kurt Tucholsky, aber auch zu Fragen des Protestantismus. Odenbachs vielschichtiges Œuvre umfasst Zeichnungen, Collagen, Texte, Videos und Performances, in die er seine umfangreiche Materialsammlung aus über vier Jahrzehnten einarbeitet. Er ist ein Reisender und ein Spurensucher. Er findet was ihn interessiert in der Presse, in Alltagssituationen, Literatur, Archiven, Magazinen und bei künstlerischen Wegbereitern wie John Heartfield, Daniel Buren, Pop Art Künstlern, u.a. Der Idee des disegno folgend, verarbeitet er diese originalen und kopierten Fundstücke materiell als auch inhaltlich zu komplexen Schnittvorlagen mit hunderten von Einzelmotiven, die Basis und Grundidee seiner Serien, Einzelwerke und Videoprojekte werden. Die Betrachtenden wandeln visuell vom Makro- zum Mikrokosmos, von der statischen Bildcollage zum Bewegtbild – methodologische Verwandtschaften auf vielen Ebenen. Seit Mitte der 1970er Jahre setzt er sich mit politischem Widerstand und Erinnerungskultur, mit dem Nationalsozialismus und Antisemitismus, der DDR, politischem Extremismus und Gewalt, Rassismus, dem kolonialen Erbe Europas und den Folgen der Kolonialzeit in Afrika, aber auch mit Geschlechter- und Identitätsfragen auseinander. Besonders seine frühen Text- und Konzeptzeichnungen thematisieren sein eigenes Lebensumfeld, Gesellschaftszwänge und seine Identitätssuche als Künstler und Mensch, ohne wirklich Details aus seinem Leben preiszugeben. Mit Selbstironie, Kritik und Melancholie entstehen Werke über alltägliche Dinge, die zu ihm gehören, wie die Kaffeetasse, eine Zitrone, Wurst, Kot, ein Schal oder Zigaretten. Odenbach folgt dabei einer dialogischen Methode, in dem er seine Zeichnungen schriftlich kommentiert: Wenn das so weiter geht, fühle ich mich wie eine ausgequetschte Zitrone oder Dinge, die mir Gedanken ermöglichen. Sein Gespür fürs Detail, für Situationen, für Sprache und Bild ebnen ihm kurze Zeit später einen kritischen Zugang zum Massenmedium Fernsehen, aus dem er seine ersten Videoarbeiten, Performances und Videoinstallationen entwickelt.

 

In der Galerie

Marcel Odenbach

Selbstverteidigung
für Alfred Apfel

7. Mai bis 9. Juli 2023

Eröffnung am Sonntag,11:00 Uhr

Einführung Dr. Sebastian Preuss, Kunsthistoriker, Senior Editor, Weltkunst

In Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin

mehr

Vortrag in der Remise

Franziska Tanneberger

Das Moor. Über eine faszinierende Welt zwischen
Wasser und Land – und warum sie für unser Klima so wichtig ist

Donnerstag, 15. Juni 2023 um 19:00 Uhr

 

mehr

Stadtschreiber

57. Stadtschreiber
 

Torsten Schulz

März bis Juli 2023

mehr

Im Archivschaufenster

#27

Archivschaufenster

Kurt Tucholsky im deutschen Schulbuch

ab 24. März 2023

 

Das Kurt Tucholsky Literaturmuseum auf museum-digital.de

mehr

Alfred Wegener Museum

Seit 2009 gehört das Alfred Wegener Museum in Zechlinerhütte in unser Ressort.
Als Kind verbrachte Alfred Wegener (1880–1930) dort seine Ferienzeiten. Er war ein »Wikinger der Wissenschaft«, der den Geheimnissen der Natur mit eigenen Beobachtungen auf die Schliche kommen wollte. Er begründete die Theorie der Plattentektonik und unternahm vier Reisen ins Polargebiet. Bei seiner großen Grönland-Expedition 1930 kam er ums Leben.
Das Museum stellt das Leben des Forschers vor und sensibilisiert für Fragen zum Klimawandel.

mehr